Der Wacom Cintiq Killer Lenovo Yoga 260

Anfang des Jahres hatte ich bereits über mein heiß geliebtes Lenovo Thinkpad X230t als die eierlegende Wollmilchsau für Designer berichtet. Nun bin ich seit einigen Tagen nach wochenlanger Recherche und Konfiguration stolzer Besitzer eines Nagelneuen Lenovo Yoga 260. Hätte ich damals gewusst, das es dieses Gerät ende des Jahres auf dem Markt geben wird hätte ich mir vielleicht das X230t gar nicht erst gekauft, aber da das Yoga eh ein Firmengerät ist habe ich so eben zwei solcher Geräte. Aus diesem Grund vergleiche ich mal diese beiden Generationen gerne miteinander.

 
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Die Modernisierung

 

Das Yoga 260 ist ebenso wie das X230t eine Mischung aus einem 12″ (Sub)Notebook und einem Tablet. Im Grunde genommen ist das Yoga 260 der würdige Nachfolger des X230t so wie ich es mir damals schon gewünscht hatte. Allerdings ist beim neueren Yoga das Display einfach um 180 Grad nach hinten zu klappen um den Tablet Modus zu erhalten. Sehr schick ist an dieser Stelle die Geschichte, das hierbei die Tastatur beim umklappen versenkt wird und man so nicht aus versehen eine Taste drückt oder man beim rumschieben an der Tastatur hängen bleibt oder sonst wie unsachgemäß dran hängen bleibt. Ebenso begrüße ich die Entscheidung beim schlichten schwarz geblieben zu sein und sich nicht an den eher verspielten Consumer-Yogas zu orientieren. Danke dafür!
 
 
 

 
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Ebenso ist das Yoga auch um ein drittel dünner als das x230t (2cm vs. 3cm) wobei die Steifigkeit des Gehäuses nicht darunter leidet und man das Gefühl hat ein sehr robustes Gerät in der Hand zu haben. So wie man es vom Thinkpad einfach gewohnt ist! Auch die wirklich sehr gute Tastatur darf nicht unerwähnt bleiben. Auch da schwächeln viele Mitbewerber.

Das Yoga hat auch im Gegensatz zum X230t eine SSD HDD mit 256 GB Speicherkapazität und 16GB RAM statt der aufgerüsteten 8GB des X230t. An dieser Stelle kann ich sagen, das auch die Aufrüstbarkeit des Yogas im Gegensatz zu manch anderen Herstellern wie Microsoft, HP oder Dell ein wesentliches Entscheidungskriterium war.

Der VGA und HDMI Anschluss der X230t sind einem HDMI Anschluss am Yoga gewichen. Mit der neuen iDock Dockingstation kann ich hier allerdings noch 3 weitere Monitore anschliessen. Auch dieses ausschlaggebende Feature der Dockingstation hatte kaum ein Mitbewerber. An dieser Stelle hätte ich mir lediglich dieselbe von unten Ansteckbare Dockingstation wie beim größeren yoga 460 gewünscht ebenso wie die gleiche Stiftgröße um diese im Notfall im größeren Firmenumfeld schnell mal mit dem Kollegen austauschen zu können (der Stift vom Yoga 460 ist ca. 1cm länger und passt dann nicht in den Schacht…). Hier fand ich es auch etwas Schade, das ich meine „alten“ Netzteile, die ich schon beim T60 und B590 hatte nicht weiter verwenden kann. Da sich ansonsten an den Netzteilen von der Leistung und Aufbau nichts geändert hat fand ich diesen Schritt nicht ganz so schön. Vielleicht gibt es da ja bald einen Adapter 😉

 
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Besonders habe ich mich dann über die volle Wacom Integration gefreut. Nun kann ich (was noch zu testen ist) die Wacom Stifte meines Grafiktabletts zu Hause und meinen Adobe Kollegen voll und ganz nutzen. Somit würde mein „Standard Wacom“ zu Hause obsolet werden. Auch das der Stift im Gerät verbleibt und dort immer geladen wird ist ein Riesen Pluspunkt. Auch ist der etwas bessere Stift schön und liegt gut in der Hand.

Als weitere kleine, aber feine Details enthält das Yoga zum Glück immer noch den bekannten Kopfhörer/Mikro Anschluss und man kann diesen OHNE Adapter ganz normal verwenden. Der PCMCIA Slot beim X230t ist einem Smartcard Slot beim Yoga gewichen den man meiner Meinung nach auch weglassen hätte können und hier z.B. einen „Multifunktions Bay“ einbauen hätte können, aber sei es drum. Das Yoga hat zwar „nur“ 2 statt 3 USB Anschlüsse und der LAN Anschluss geht nur per Adapter oder iDock Docking Station, aber das ist IMHO nicht weiter wild, da per WLAN und Bluetooth mittlerweile alles wichtige universell umgestellt ist. Auf den nachfolgenden Bilder ist übrigens das X230t immer unter dem Yoga 260. Anhand der Bilder sieht man auch sehr gut wieviel Platz man durch das wegfallen des großen Lüfters und Anschlüsse wie z.B. der VGA- und Netzwerkbuchse spart selbst wenn man sich anstatt des „dicken“ Akkus beim x230t den „Standardakku“ vorstellt. Sehr gut und auch nict in allen Konkurrenzprodukten ist der eine USB Port, der auch bei ausgeschaltetem Gerät zum laden externer Geräte verwendet werden kann. Dies hat mir persönlich z.B. schon des öfteren den A*** gerettet wenn ich Abends auf dem Nachhauseweg einen dringenden Anruf auf dem Firmenhandy erwartet habe und dieses wegen der Dauertelefonate Tagsüber leer war. Da ist man dann froh eine solche Lösung als „überdimensionalen Akku“ zu haben.

 

 

Darüber, das sich Performance und Akkulaufzeit wesentlich verbessert haben – es ist schließlich auch eine ganz neue Gerätegeneration – brauchen wir denke ich nicht weiter zu sprechen. Ist einfach Top, Man kann sich hierzu auch gerne die diversesten youtube Videos mit entsprechenden Einzelreviews anschauen, die dann die technischen Details nochmal im einzelnen betrachten. Ebenso, das das Touchpad größer geworden ist und die schicke Tastaturhintergrundbeleuchtung.

Einziges kleines Manko, was „damals“ schon eher Verbesserungswürdig war ist die eingebaute webcam die von der Auflösung her in Zeiten von 4K eher unterirdisch ist und die Lautsprecher, die weder zum Musik hören noch sonstigen Sounds einen brauchbaren Klang mit sich bringen. Im Grunde genommen braucht man dies bei einem solchen Arbeitstier nicht wirklich, aber in der Preisklasse erwartet man doch einen gewissen Standard.

 

Das Wacom Killer Feature

Und an der Stelle hat es Lenovo meiner Meinung nach echt geschafft! Beim „alten“ x230t war der Stift noch „so halb“ ein Wacom Stift und die Treiber wurden „so halb“ irgendwie unterstützt. Nun sind die Treiber direkt in den Update Prozess eingebunden und man bekommt Administratiosnfreundlich alles per Softwareverteilung schön eingebunden. Ebenso die Anpassung der Tasten am Stift (beim x230t war es noch eine taste, beim Yoga sind es nun wie man es eh gewohnt ist 2 Tasten) über die original Wacom Software super gelöst.

Aus diesem Grund besteht für mich als Photoshopper und „Präsentator“ kein Anlass mein „altes“ Wacom Tablet noch weiter zu verwenden, denn die Genauigkeit des Stifts auf dem samtartig matten Display ist mehr als gut.

Sind wir doch mal ehrlich: Wacom ist was die Grafiktabletts angeht absolute Spitze, aber was die „Zwittergeräte“ mit Display aka Cintiq angeht haben Sie sich immer schon schwer getan. Entweder brauchte man noch vor 1-2 Generationen irgendwelche zusätzlichen Anbauteile oder die Modelle mit Windows mobile (warum gab es da nicht ein vollwertiges Windows) oder Android waren als Notebook Ersatz nur bedingt einsetzbar (Akkulaufzeit, Displayeigenschaften, Integration in bestehende IT Landschaft, Konnektivität, etc.). Insofern wurde hier wohl eine Gewinnbringende Partnerschaft mit einem der besten Notebookhersteller eingegangen. Genau die Richtige Entscheidung auf lange Sicht gesehen.

Als langjährigen IBM/Lenovo User – über 20 Jahre Erfahrung mit den gerätschaften – ist mir noch etwas SEHR angenehm aufgefallen: Es wird fast keine überflüssige Software mitgeliefert und vorinstalliert. Wenn man bei anderen Herstellern im Consumerbereich oft irgendwelche Spiele, halbherzige Officesoftwareprodulte die kein Standard sind oder „Systemoptimierungs Tools“ von Drittherstellern auf dem Gerät vorfindet die einem die Festplatte unnötig zumüllen ist hier wirklich nur das notwendigste vorinstalliert. So mögen es die Administratoren.

Fazit: Ich LIEBE das neue Yoga260 und ich hoffe, das diese Art der Subnotebooks / Business Notebooks auch im Zukunft vom Designkonzept im Programm bleiben und die Kooperation mit Wacom noch viele Jahre bestehen bleibt. Ich würde das Yoga 260 immer wieder kaufen und will es nicht mehr als mein alltäglichen Begleiter missen. Wenn man ein bisschen mit dem Gerät als Designer, Photoshopper, etc. gearbeitet hat fragt man sich wirklich ob man ein Wacom Cintiq überhaupt braucht bzw. wer sich sowas noch holt. Mit dem kleinen roten leuchtenden „i Tüpfelchen“ haben sich die Designer von Lenovo einen netten Gag einfallen lassen, der einem im zugeklappten Zustand des Gerätes schön angibt das das Gerät noch an ist. Lustig und informativ zugleich! Weiter so. Ich werde sicher noch im Detail die verschiedenen Wacom Stifte für Designer und Photoshopper im Einsatz vorstellen, aber fürs Erste soll es das erstmal gewesen sein.

Mein Wunsch für die Zukunft an Lenovo (wenn vielleicht doch wieder erwartend da einer mitlesen sollte): Bitte bleibt der Thinkpad aka „Gothicbook“ Serie treu und führt diese mit entsprechenden Neuerungen fort. Wenn langfristig verwendete Optionen wie Netzteile und Dockingstationen standardisiert sind werden euch das Businessuser sicher auch in Zukunft danken und das Preis-Leistungsverhältnis ist eh um einige hundert Euronen pro „Arbeitsplatz“ günstiger als bei diversen Mitbewerbern. Wenn Ihr mir dann noch ein paar schicke Lenovo Aufkleber und z.B. einen Gutschein für ein Gehäusedeckelaufkleber dazulegt – ich such mich immer noch nach einem wirklich passenden Aufkleber Tod und hätte hier gern einen schützenden Adobe oder Lenovo Skin – dann ist auch das Spielkind im Manne befriedigt. Mir bleibt trotz allen Verbesserugsvorschlägen auf hohem Niveau nur noch zum Schluss Danke zu sagen. Danke, das es die Thinkpads gibt. Achja, vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine Art Weihnachtsedition mit rotem Gehäuse anstatt dem schwarzen (ich meine dabei eben nicht die SoHo Yoga und sonstigen Modelle, sondern eben die Thinkpads sozusagen als „Sonderedition“) … nur so als Idee…

Der Stift

Die Tage ist er angekommen, der lang ersehnte „Zusatzstift“. Wichtig ist hierbei auf die Teilenummer 4X80H34887 zu achten, da es sonst passieren kann, das man versehentlich den Stift für das 460er Modell bekommt.

 

 
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Die Batterie ist schnell in den Stift gedreht und er liegt sehr gut in der Hand. Natürlich ist Dieser viel besser als der im Gerät versenkte und mitgelieferte Stift Für Photoshopper also eine wahre Freude für längeres Arbeiten unterwegs, zum scribbeln, etc. Auch die Gewichtsverteilung innerhalb des Stiftes wo ich mir zuerst etwas Sorgen gemacht hatte, das dieser irgendwie „überkippt“ waren unbegründet. Alles gut.

 
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Am Anfang dachte ich noch was dieses Loch auf der einen Seite der Stifthalterung welche man an bzw. in den USB Anschluß schieben kann soll. Nach dem ersten Einsatz wußte ich wie cool durchdacht das Ganze ist und man so einen Stifthalter wie man es vom Wacom zu Hause kennt mit dabei hat. Gerade wenn man zwischen Mails schreiben und Bildbearbeitung häufiger wechselt aber nicht immer mit zwei Händen den Stift auf der gut sitzenden Halteposition ziehen möchte macht sich die Hochkantposition doch angenehm bemerkbar. Das es gerade im Stadtcafe oder der Eisdiele noch cool aussieht davon reden wir mal nicht. Lenovo ist sich auch hier den Farbakzenten treu geblieben und der Stift hat huten einen roten Ring drauf. Wer dann noch eine Canon Kamera mit einem Objektiv der Profiklasse – auch mit rotem Ring – hat ist somit vollkommen fixiert ausgestattet. Leider hat die Rückseite des „Premiumstiftes“ leider keine Radiererfunktion oder ähnliches. ich persönlich vermisse diese aber auch nicht, weil ich den Stift eh nie umdrehe. Ebenso verdeckt wie man am oberen Bild sieht bei ganz eingeschobenem Stift das Ganze die Kopfhörerbuchse. Man kann das Ganze natürlich etwas nach oben schieben und es ist auch eher nur eine optische Unschönheit, aber vom Handling her … es ist halt jammern auf hohem Niveau 😉

Die Anordnung der Tasten ist dabei aber nochmal ein anderes Thema. Man kann die tasten per Wacom Software frei belegen. Das ist schonmal sehr gut. Allerdings schliessen die Taster doch sehr präzise mit dem eigentlichen Stift ab. So ist es sehr schwer die linke und rechte Maustaste zu unterscheiden bzw. zu erfühlen.

Im gesamten arbeitet es sich aber dennoch SEHR gut mit dem Stift und diese kleinen Schönheitsfehlerchen tun der Arbeitsfreude echt keinen Abbruch. Wer wie gesagt öfters mit Bildbearbeitung zu tun hat und gerade die Grafiktablet Funktionalität häufig nutzt wird auf den rund 40,- günstigen Zusatzstift nicht verzichten wollen. Die Spitze gleitet auch sehr sanft über den Bildschirm und die seidenmatte nicht-spiegelnde Displayoberfläche fühlt sich hierbei noch sanfter an und bietet weniger Widerstand als ein liegendes Wacom Grafiktablet.

Auch nach einigen Tagen des arbeitens in allen möglichen Situationen muß ich nach wie vor sagen: Top Gerät zu einem Spitzen Preis-Leistungsverhältnis und wenn vielleicht in der nächsten Version der „gute“ Stift noch ohne störende Batterie und zum einschieben ins Gerät dabei kommt dann ist die perfekte Welt echt zum greifen nahe! Aber auch so lebt es sich auf Wolke 7 hervorragend! Lenovo, Ihr habt mir ein super Arbeitsgerät und eine Taubeneier legende Wollmilchsau geliefert. Echt spitze!

Mein Wunsch an Wacom: Schaut doch mal ob Ihr von den Grafikstiften mit Batterie drin wieder zurück zu den alten Stiften OHNE zusätzliche Stromversorgung gehen könnt. Die waren natürlich etwas leichter und es gab hier eine breit gefächerte Auswahl an Modellen (z.B. Paintbrush) und vielleicht ergibt sich ja auch hier einmal eine Partnerschaft z.B. mit Parker, Bic oder wasweissich und man hat statt eines 4-farb Kugelschreibers ENDLICH den Grafikstift als eine Option mit drin … wer weiss…

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