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DIY Foto Rückwand

Egal ob man jetzt mal eben was für ein Online-Auktionshaus seiner Wahl fotografieren möchte um es zu verkaufen oder sonst etwas auf dem heimischen Tisch abbilden möchte oft ist es da eben so, das einem der Hintergrund nicht so gefällt wie man es gerne hätte. Ich z.B. wollte eben gerade etwas für einen Blogartikel fotografieren und mir hat das von der Stimmung alles nicht so gefallen. Tapetenwechsel im wahrsten Sinne des Wortes ist da angesagt, aber wie wenn man nicht das ganze Zimmer umbauen und um dekorieren will? Richtig, ein größeres Brett aus Holz, Plastik oder Pappe ggf. mit Zeitungen oder einer alten Tapete beklebt oder sonst wie schön dekoriert soll es sein. Aber wie festmachen bzw. hinstellen? Gerade wenn man vielleicht wenig Raum zur Verfügung hat oder z.B. für die Foodfotografie oder Produktfotografie von kleineren Gegenständen öfters den Hitergrund wechseln möchte? Da wäre doch eine Halterung ganz praktisch. So dachte ich mir das auch und bin eben mal in den Baumarkt gefahren. DAS Eldorado für Fotografen.

Ich habe mir also ein paar Leisten (in meinem Fall 20x30mm und 900mm lang) und ein paar Winkel besorgt. Die Leisten zurecht geschnitten, das ich 4 ca. 30cm lange Stücke habe, Winkel anlegen und durchbohren und die Winkel daran geschraubt. Sicher nicht schön, aber dafür innerhalb weniger Minuten fertig.

Danach hat man also zwei L-Winkel aus Holz die man dann z.B. mit Leimklemmen oder Schraubzwingen am Tisch festmachen kann.

So kann man dann auch die L-Winkel entsprechend verschieben wenn z.B. wie in meinem Fall der Hintergrund (in dem Fall eine Abfallplatte mit weißer Beschichtung vom Baumark für 1,- )

Der Phantasie was den Hintergrund angeht ist somit keine Grenzen gesetzt. Man kann jede erdenkliche Farbe nehmen, Stoffe, Folien, Papiere, Blattgold, Bierdeckel, Leder, etc.

Auch kann man natürlich die Schrauben noch kürzen, das die nicht weiter raus stehen und ebenso eine Leiste etwas über die Kante des Metallwinkels überstehen lassen und nicht ganz am Ende anschrauben. Somit würde das Ganze zu einer Art umgedrehten T werden und eine daran befestigte Platte würde dann auch Auf dem Tisch stehen bleiben.

Kosten für das reine Material waren EUR 4,80 Plus den einen Euro für die Hintergrundplatte. Hier gibt es übrigens auch sog. Hartschaumplatten die recht leicht und z.B. in weiß und mattschwarz zu bekommen sind. Sie kann man dann z.B. zusätzlich noch zum aufhellen bzw. abdunkeln der zu fotografierenden Objekte nehmen.

Auf jeden Fall hat man so mit SEHR wenig Geld einen äußerst flexiblen Hintergrund geschaffen den man – wenn er auf der einen Seite weiß/schwarz ist – als Aufheller / Abwedler nehmen kann, was nicht viel Platz wegnimmt, schnell flexibel einsetzbar und damit die Szene umbaubar ist und auch als Kabelhalter/Führung oder sonstige Halter verwenden kann. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt! Enjoy.

 

goldene Regeln zum Bilder zeigen

Heute zeigt fast jeder jeden Tag ein Selfie, macht im Urlaub Bilder vom Strand und Sonnenuntergang, Mondevents, etc. werden mit der Kamera festgehalten und jedes Abendessen abfotografiert. Das Internet wird also von Abermillionen solcher Fotos durchflutet und kaum einer schaut sich die Bilder noch an. Dann hat man aber ein wirklich schönes Bild wie man sich denkt, lädt es auf seine eigene Website oder in eines der SocialMedia Kanäle wie Facebook, Instagram und Co. hoch und wundert sich dann, das es keiner liked und somit auch merklich nicht weiter wahrnimmt. Warum ist das so? Wie bekomme ich Leute dazu sich gerade mein Bild erstmal an zu schauen.

Aus diesem Grund habe ich einmal ein paar goldene Regeln zusammengestellt wie man am besten vorgehen kann wenn man Bilder im Internet zeigen möchte und diese auch gesehen werden wollen.

1.) weniger ist mehr.

Oft sieht man als Beispiel in diversen Fotogruppen der sozialen Netzwerke, das jemand ein neues Album mit dem Titel „Auftritt der lokalen Schuhplatter Truppe SV 1967 Tröterät“ oder „Hochzeitskonvoi vom letzten Sonntag“ mit 274 einzelnen Fotos posten. Da wird dann wie man es noch aus Großvaters Diaprojektor Zeit kennt JEDES ach so halbwegs abgelichtete Teilchen gezeigt. Aber für wen ist das interessant? Wer möchte wissen warum gerade da ein Zigarettenstummel und ein Bierglas steht? Aus diesem Grund sollte man sich wenn man solche Alben im Internet erstellt immer überlegen ob es nicht sinnvoller ist nur jeweils 5-10 Bilder hier zu zeigen. Zum einen bleibt es spannender und zum anderen schärft man dadurch ja auch seinen eigenen Blick.

Wenn man also zu einem Thema an einem Geburtstag oder im Urlaub mehrere hundert Fotos gemacht hat braucht man die nicht wirklich ALLE zu zeigen, sondern sucht eben die Schönsten raus. Das sind dann eben ca. 10-20 Stück.

 

2.) Die Sünden

Es gibt so einige „Fotosünden“ die man gerne zum ausprobieren und experimentieren testet, mit denen man rumspielt und sagt „das will ich auch mal fotografieren“ und die sicher auch genau dafür gut sind, aber die sonst eben nicht weiter interessant für die Allgemeinheit sind. Um selbst Erfahrungen zu sammeln, Spaß am Hobby Fotografie zu haben, das Gespür zu bekommen, etc. ist alles gut – aber mehr auch nicht.

Dazu gehören z.B. :

  • Colorkey Aufnahmen und Composings
  • vorher – nachher Gegenüberstellungen (wenn es nicht gerade eine schwierige Fotoretusche war und es sich um eine Lightroom oder Photoshop Gruppe handelt)
  • schwarzweiss vs. Farbe „was soll ich nehmen?“ – dazu hatte ich bereits was geschrieben
  • Kristalkugelbilder
  • Freundin auf den Bahngleisen
  • Nachbarin an die Wand gestellt (manchmal eine Backsteinmauer, manchmal nicht)
  • Schnappschuß eines Straßenzuges mit zig Menschen, Häusern, etc. mitten am Tag ohne, das man die Stadt oder den Zusammenhang erkennen kann. Wie sich dann wenn man nachfragen würde raustellen würde ist im hintersten linken Bildwinkel irgendein Ladenschild zu sehen und in DEM Laden hat man im letzten Urlaub einen wunderschönen Schal gekauft …
  • Erst durch die Erklärung erkennt man was es ist

Das sind alles mehr oder weniger langweilige und für Andere uninteressante Bilder. Wie oben bereits geschrieben sind diese oft für einen selbst ganz interessant und haben sicher auch Erinnerungswerte, aber für jeden anderen eher uninteressant. Hier kommt es auf die Entscheidung an „ist das Bild an sich WIRKLICH interessant“.

Bitte an der Stelle nicht falsch verstehen! Die Art der Bilder ist für den Fotografen selbst sicher spannend und gerade am Anfang und zum üben wichtig und witzig, man lernt eine Menge und es macht einfach Freude. Jemand der gerne backt, malt, kocht, töpfert, etc. wird aber eben auch erst ein bisschen üben und DANN das best-mögliche Brot, Bild, Gericht, Blumentopf Anderen zeigen bzw. anbieten.

 

3.) richtig präsentieren

oft bieten Internetseiten und Soziale Netzwerke wie Facebook, google+ und andere ebenso wie Online Bildgalerie Anbieter wie flickr, instagram, 500px, etc. eine wunderbare Plattform wie man seine Bilder präsentieren kann. Aber es macht wenig Sinn diese dann einfach alle an einen Ort hoch zu laden. Man sollte thematisch oder nach Datum abhängig Ordner oder Alben erstellen und in diesen dann die entsprechenden Bilder ablegen. Dabei sollte man dann auch dem entsprechenden Bildtitel dazu angeben. Das freut den Zuschauer und man selbst findet auch später Bilder einfacher wieder.

Diese Struktur kann dann über Online Alben aber auch auf der eigenen Webseite gelten.

Ebenso sollten die Bilder im entsprechenden Ordner/Album stimmig zueinander sein. Wenn man also z.B. vom Parisurlaub in einem Ordner 15 Bilder hat sollte da nicht noch der Kölner Dom mit dabei sein oder so.

Es sollten auch nicht zu viele Bilder pro Album/Ordner/Thema sein. Niemand schaut sich gerne wie man das noch von Opa zu Weihnachten in Erinnerung hat 678 Dias des letzten Sylt Urlaubs an. Da reichen dann eben auch 5 oder so. Genauso ist das in der heutigen modernen Zeit. Je nach Thema liegt in der Kürze die Würze. Wenn es ein Familienalbum ist KANN es vielleicht noch interessant wirken wenn man auch Bilder vom Essen und der Unterkunft vom Urlaub mit dabei hat, aber was man alles mit an den Strand genommen hat oder was alles auf der Pizza war interessiert jemand fremdes eher weniger. Da ist dann interessant wie „schön“ der Ort an sich war, wie fotografisch Anspruchsvoll Dinge festgehalten wurden.

Spätestens wenn man ein fotografisches Portfolio anlegen möchte um z.B. Modelshootings zu bewerben wird man genau vor der Aufgabe stehen nur seine besten Bilder auszuwählen und interessant zusammen zu stellen.

Beispiel: Headshots

 

4.) richtig archivieren

Auch wenn sobald die Bilder Online sind man denkt, das Sie ja nun für ewig dort zu sehen sind muß das nicht so sein. Eine Webseite kann Ihren Dienst einstellen oder die Nutzungsbedingungen so ändern, das man den Dienst nicht mehr nutzen möchte oder man einfach Bilder auf mehreren Plattformen präsentieren möchte. Ebenso darf man nie vergessen, das man ggf. die RAW Dateien der Bilder ja auch irgendwo ablegen möchte. Hierzu gibt es wiederum viele Ansätze und Verfahren (Stichworte hierzu siund u.a. Backup und Archivierung). Nur soviel an dieser Stelle: Eine externe USB Festplatte oder ein kleines NAS Gerät hilft ungemein dazu Nerven zu sparen und der Frage „ich brauch aber JETZT UNBEDINGT das Bild von Oma Gerda … wo finde ich das“ vorzubeugen.

5.) welches Bild soll ich nehmen?

Sehr häufig liest man die Frage nach „welches Foto soll ich nehmen?“ in Foren und Sozialen Netzwerken. Der Fotograf zeigt hier also zwei oder mehr Bilder einer Serie bzw. eines Motivs und kann sich wohl nicht so recht entscheiden welches man nehmen soll oder will nach seiner Aussage einfach Meinungen einholen.

Meine Antwort darauf lautet: DAS mußt DU selbst entscheiden. Es ist DEIN Bild. Mut zur Entscheidung. Steh dazu.

Egal ob als Hobby oder Profi. Man macht Bilder mit seinen Augen und emotional mit dem Herzen. Ebenso sollte man dann eben auch auswählen welches SEIN Bild ist. Was bringt es da, das zig Leute gefragt werden und der eine sagt A und der andere B. An einem anderen Tag, wenn der eine oder andere besser geschlafen hat, mit Freund oder Freundin gestritten hat oder etwas schönes passiert ist wird sich dann eben anders entscheiden. Es liegt aber eben in der Hand des Fotografen SEIN Bild mit genau SEINER Intention rüber zu bringen und seine Persönlichkeit zu zeigen. Das habe ich ja bereits so ähnlich im Beitrag „Farbe oder schwarzweiss“ beschrieben und das gilt natürlich auch für Fotos wo z.B. nur der Farblook etwas verändert wurde oder der Bildschnitt geringfügig abgeändert wurde.

Es hindert ja schließlich auch keinen daran heute das Bild A zu zeigen bzw. ins Portfolio aufzunehmen und dann in ein paar Tagen Bild B und das dann ggf. auszutauschen.

So macht das präsentieren der eigenen Bilder und auch das anschauen und liken noch mehr Spaß. Enjoy.

 

Die Frage Farbe oder schwarzweiss und die Antwort darauf

Jeder Fotograf oder Künstler kennt das. Man hat ein super Foto und schaut es sich lange an. Dann überlegt man ob man das Ganze nicht auch mal in schwarzweiß (sw) probieren soll und wie das dann so aussieht. Gesagt getan. Nun hat man vermeintlich zwei gute Fotos vor sich und fragt sich „welches ist besser?“und Manchmal heißt die Frage auch „was gefällt DIR besser?“ aber die Grundintention und die nun folgende Antwort ist dieselbe…

 

An dieser Stelle geht dann meist das Dilemma los. Man grübelt und überlegt und ist sich nicht sicher. Eigentlich sehen Beide ja super aus. Aber irgendeines MUSS doch besser sein. Ich will aber nur das beste Bild her zeigen. Also was tun?!

Dann sieht man oft Postings in den diversen Socialmedia Kanälen wie Flickr, 500px, Instagram, Facebook, google-plus, Pinterest, etc. mit der Überschrift „Farbe oder Schwarzweiß“ oder ähnliches. Das wirkt dann meist schon so wie eine Bauernfängerei, Klickbait oder ähnlich zeitraubendes.

Weil im Grunde genommen ist es egal was andere denken. Es ist doch egal ob man jetzt gefühlt 213423 Stimmen für Schwarzweiß und 214532 Stimmen für Farbe oder umgekehrt bekommt. Das Bild bzw. Foto wurde gemacht als man in einer gewissen Stimmung ist. Welche Tageszeit, Lichtverhältnisse, Windrichtung, Hintergrundmusik, die eine Person im Bild gerade berührt oder eine Sirene im Hintergrund einer Straßenszene, die Nachbearbeitung mit mehr Schärfe im Bild, Vignette, Farbsättigung, Schatten, etc. bis eben hin zur Frage Farbe oder Schwarzweiß. Das ist dann vergleichbar mit der Frage ob der Koch Abends im Restaurant eine Prise mehr Jodsalz oder Meersalz verwendet. Es wird sich die Stimmung zwar markant ändern aber letztendlich macht es dann das Gericht erst zu einer persönlichen Kreation des Kochs. Ebenso ist es wenn man zu einem Bild auf dem z.B. eine Holzhütte an einem weiten Strand bei Sonnenuntergang steht zum einen Landschaftsfotografen und auch Architekturfotografen befragt. Die Antwort wird über alle befragten immer bei einer entsprechend großen Menge an Befragten 50:50 ausfallen.

So ähnlich ist es auch mit dem Foto. Jeder Fotograf steht zu seinem Werk. Welches er zum Schluss auswählt um es der Allgemeinheit bzw. in den Socialmedia Kanälen zu verbreiten ist dann die persönliche Entscheidung. Es sagt eben etwas über die persönliche Einstellung zum Bild und dem Stil des Künstlers aus. Der eine mag am Ende vielleicht eh mehr Schwarzweiss Fotos und ohne es zu merken hat man eh mehr Schwarzweiss statt Farbfotos im Portfolio. Man braucht dazu meiner Meinung nach auch kein Bauchgepinsel, denn meistens sind die so im Vergleich gezeigten Fotos technisch eh auf einem hohen Niveau und man hat dann eher das Gefühl „Jaja, der will nur Likes haben“ aber im Grunde hat es das Bild gar nicht nötig nach Aufmerksamkeit zu gieren, denn es ist gut so wie es eben ist.

Somit ist und sollte es die persönliche Entscheidung des Fotografen sein aus zu suchen welches Bild man letztendlich als DAS Werk präsentiert und nicht vorher jeden Follower im Internet zu Entscheidern bzw. Experten in Sachen Fotografie zu erheben um so zu einem Sklaven des Mainstream zu werden. Wer letztendlich nicht selbst entscheiden welches sein eigenes bestes Werk ist. Jeder Erwachsene sollte in der Lage sein für sich selbst zu entscheiden ob das Bild welches man zeigt und anderen präsentiert eben SEIN Bild ist. Das ist genauso wie als Kind in der Schule wenn man die Aufgabe bekommt „mal mir mal eine Blumenwiese“ Welches Bild man da der Lehrerin oder Kindergärtnerin gezeigt hat hat man selbst ganz allein ausgewählt.

 

Im Grunde ist ein im Kreise herum fragen beim Nachbarn oder im Bekanntenkreis „was gefällt Dir besser?“ nicht sonderlich Zielführend, weil oft von der Tageszeit, der Stimmung und sonstigen Einflüssen abhängt zu welchem der zweit ansonsten gleichen Bilder man tendiert. Die Ergebnisse sind also völlig zufällig und nie repräsentativ. Wenn man nur eines der Bilder jeweils vorgesetzt bekommen würde würde man trotzdem „sieht super schön aus“ sagen. Auch oder gerade weil man eben nicht das Andere kennt. Oder es gefällt Einem eh nicht dann ist es auch egal ob das in Farbe oder Schwarzweiß ist.

Wenn es allerdings darum gehen soll hintenherum zu fragen was man technisch an dem bearbeiteten Bild hätte verbessern können wäre diese Fragestellung der falsche Ansatz. Mehr dazu hier.

Schlussendlich sollte der Fotograf aussuchen welchen Look und welche Intension man mit dem Bild ausdrücken will und dann genau das passende Bild dazu auswählen. Wenn man sich nicht sicher ist einfach noch mal eine Nacht drüber schlafen und dann nochmal schauen. Die Entscheidung fällt sicherlich auf das Beste Bild. Enjoy.

Achja: Das gilt natürlich genauso für Models oder andere Leute, die Ihre Fotos zeigen wollen.