Nachruf Sven Guckes

Ein guter Freund von mir und vielen meiner Freunde ist letzte Nacht verstorben. Normalerweise ist es nicht meine Art hier groß drüber zu schreiben, aber er hat nicht nur mir sondern wahrscheinlich fast jedem der deutschen Linux Community auf die eine oder andere Weise vim, zsh, screen oder mutt näher gebracht in einem seiner unzähligen Vorträge auf den vielen Linuxtagen in Chemnitz, Berlin, Dresden, Flensburg, Zweibrücken oder anderen Deutschen und europäischen Metropolen.

Ich durfte bei Ihm schon in jungen Jahren mit zig Anderen auf dem Boden in der Berliner Wohnung seiner Tante übernachten und Morgens zu seinen drei Katzen aufwachen die einen beim Schlafen auf dem Boden zugeschaut haben. Wir haben zusammen Linux-Camps organisiert und er hat auch mir Berlins historische Ecken erklärt wir kein Anderer. Egal an welcher Ecke man gerade in Berlin stand es kam immer eine interessante Anekdote was gerade an dieser Hausecke zu einem historischen Datum geschehen war. Ich werde immer an seine roten und blauen Schals denken ohne die er nie außer Haus ging und er hat mir Kraft auch in schweren Zeiten gegeben und war mit gebotenem Abstand für mich da. Er war einer der Ersten, die meinen GPG Key unterschrieben haben und wir saßen mit einer Flasche Club Mate im Keller beim CCC Congress vor über 20 Jahren in Berlin und schauten gemeinsam auf die Röhrenfernseher. Wir haben zusammen in einer zugigen Turnhalle im Schlafsack übernachtet und haben zusammen viele Menschen für das CAcert Zertifikat beglaubigt.

Vielleicht hätte ich es merken müssen als ich Ihn kurz vor der Pandemie als ich Ihn und einen seiner Bekannten zu einem Essen beim Chinesen in Berlin traf, aber auch wenn er blass und abgemagert wirkte hatte er sich den Tumor wohl nicht anmerken lassen und hatte sogar zu der Straße vor dem Restaurant noch eine Anekdote parat wie das Kopfsteinpflaster aus den Trümmern der Mauersteine aus dem 2.Weltkrieg dort verlegt wurden. Meine Anekdote zu dieser Nacht war, das ich mein Auto hierzu in einer Parkgarage in der Nähe abgestellt habe, diese aber um 23Uhr bereits zu gemacht hat. Ich kam um kurz nach 12 dort an, Türen waren also zu. Es gab einen Hinweis sich im Hotel xy zu melden. DAS wiederum war aber nur durch einen Innenhof und dann noch einmal um einen Häuserblock herum zu erreichen. Dort hat man dann eine Ausfahrtkarte bekommen und eine Anleitung wie man über den Einzigen Nachteingang zu diesem Tiefgaragenkomplex kommt. Wenn man also die Ausfahrtkarte benutzt und zusätzlich dem Nachtportier NOCHMAL per Sprechanlage Bescheid sagen muß, das man mit der Keycard xyz nun ausfahren möchte. So ist Berlin. Es war kalt in dem Winter, meine Füße haben mir weh getan, ich hatte keine Jacke an weil ich ja dachte das ich ja vom Restaurant aus nur einen Katzensprung entfernt war. Ich musste die ganze Zeit daran denken wie Sven mir in diesem Moment wahrscheinlich zum Innenhof des Hotels und der Tiefgarage noch erzählen konnte wann diese gebaut wurden und wofür diese wohl ursprünglich gedacht waren. So war er.

Danke, das ich ein Teil Deines und Du ein Teil meines Lebens sein durftest.

 

P.S.: Bram Molenaar (Autor vom vim) wird vim 9 Sven widmen. Eine schöne Geste.

Ein Mikrofonvergleich Stellar X3 vs SC440

Vielleicht ein etwas unfairer Vergleich, aber ich wollte einfach mal für mich wissen, wie sich zwei Großmembranen Mikrofone im Vergleich anhören, die aber in einer komplett anderen Preisklasse spielen. Beide sollten darüber hinaus per USB angeschlossen werden können, z.B. für Podcasts oder andere Sprachaufnahmen.

Natürlich gibt es sicher andere Mikrofone die man hier miteinander vergleichen kann, aber das sind nun mal die zwei die ich hier habe.

Das t-bone SC440 von Thomann gibt es schon seit langem auf den Markt und ist zum Zeitpunkt dieses Artikels noch für rund 50,- zu bekommen. Genaue Daten können hier wie auch beim Stellar X3 auf den jeweils verlinkten Seiten gefunden werden.

Angeschlossen wird das Ganze über ein USB-A Kabel wie es bei Druckern oft der Fall ist also mit dem älteren noch etwas quadratischen Anschluß an der Geräteseite.

Das Ganze klingt auch wirklich sehr gut, da kann man sich nicht beschweren. Die Qualität reicht allemal für professionelle Aufnahmen. Beim anhören der Aufnahme wird man aber auch feststellen, das ein Poppschutz hier erforderlich ist.

Der Vollständigkeit halber habe ich einfach einen Testtext genommen damit man das Ganze besser vergleichen kann.

Wer sich die Aufnahmen anhört sollte möglichst gute Kopfhörer oder (Monitor) Boxen verwenden. Auch sei erwähnt, das zum Zeitpunkt der Aufnahme das Notebook auf dem Tisch den Lüfter laufen hat was man ggf. als ganz leichtes Rauschen wahrnehmen könnte.

Das TZ Stellar X3 welches der Nachfolger des X2 mit verbesserter Elektronik ist fällt mit einem Preis von knapp unter 500,- fast 10mal so teuer aus. Auch dieses ist ein Großmembran Mikrofon, wird mit Spinne und einer zusätzlichen Tasche in einem Koffer geliefert (beim SC440 ist dieser aus Plastik, hier ist dieser aus Alu und Holzimitat).

Das Mikrofon benötigt eine Phantomspeisung und einen XLR Anschluß da es für den prof. Bereich im Tonstudio gemacht ist. Da ich öfters mal „normale“ Mikrofone am Computer betreiben möchte habe ich mir hierzu das t.bone Mic Plug USB Interface für knapp unter 35,- zugelegt. Dieses ermöglicht es zum einen die Phantomspeisung zu übernehmen (wenn eingeschaltet leuchtet der Ring um den USB Plug rot, wenn ausgeschaltet leuchtet es blau), ich kann zum vorhören einen Kopfhörer per kleiner Klinkenbuchse anschließen und den Gain also das Vorverstärkungssignal noch mit einem kleinen Regler anpassen.

Zusammen mit dem Highpass Filter und dem -10dB Schalter am Stellar X3 hat man hier mehr als genug Kontrollmöglichkeiten.

Nun kann sich jeder bei diesem zugegebenermaßen etwas ungleichen Vergleich ein Bild machen inwieweit einem ein günstigeres (Großmembran) Mikrofon ausreicht oder man doch etwas mehr Qualität des Sounds benötigt. Nach oben hin können Mikrofone von Sennheiser, Shure oder Neumann auch locker mal vierstellige Beträge kosten. Da lohnt es sich vielleicht mal drüber nach zu denken.

– Werbung – auch wenn die Links lediglich allgemein zu den Verkaufsplattformen führen und ich diese Geräte nicht gesponsort bekommen habe füge ich diese Info vorsichtshalber mal hinzu, damit sich keiner daran stört 😉

Rezension Lightroom Classic – Das umfassende Handbuch

 

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Ich arbeite eigentlich schon eine ganze Zeit lang mit Lightroom wollte aber ein Buch haben, mit dem ich mich noch so richtig Tief in das Thema einarbeiten kann. „Lightroom Classic – Das umfassende Handbuch“ des Autors István Velsz aus dem Rheinwerk Verlag versprach hier auf über 860 Seiten genau das richtige zu sein.
In Teil Eins geht es zuerst einmal um die Grundlagen mit einer kurzen Einführung in Lightroom Classic, einem Kapitel zum Thema Farbmanagement und einem Kapitel zum Thema RAW-Daten. Danach geht es dann in Teil Zwei um die komplette Arbeitsoberfläche, dem arbeiten mit Katalogen und der Kompatibilität zu Adobe Photoshop. In Teil Drei geht es dann um die Bilderverwaltung, Import, HDR und Panorama, dem Karten Modul und dem Export der Bilder. Im Vierten und letzten Teil geht es dann um die Module wie Entwickeln, Buch, Diashow, Drucken, Web und einem kurzen Ausflug zu Lightroom mobile und dem Web.
Das Buch ist hierbei wirklich sehr umfangreich, die einzelnen Teile werden mit Screenshots unterstützt erklärt und alle Werkzeuge werden hier gut erklärt. Hierbei hat mir gut gefallen, dass die Auswirkung der jeweiligen Regler und Einstellungen anhand von Beispielbildern gut wiedergegeben wurden und man dann gleich weiß, was die Auswirkungen sind.
Alles in allem ein wirklich gelungenes Werk und wer ernsthaft und nachhaltig mit Adobe Lightroom Classic arbeiten möchte, wird an diesem Standardwerk nicht vorbeikommen. Mir hat es sehr geholfen und ich schau immer wieder nach.

Review Porträtfotografie – Die große Fotoshule

 

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Die Königsdisziplin der Fotografie ist das Abbilden von Menschen und hier im speziellen Porträts, da diese Einblicke in die Seele des Menschen geben. Aus diesem fand ich es wichtig mich hier mit möglichst vielen Grundlagen ein zu lesen um danach eben gute Porträtaufnahmen machen zu können. Das Buch „Porträtfotografie – Die große Fotoschule“ der Autorin Sarah Kastner aus dem Rheinwerk Verlag kam mir hier gerade recht. Das Buch fängt hierbei bei den Grundlagen an was ein Porträt ist und worum es bei der Menschenfotografie ankommt, die Kommunikation und auch zu Anfang gleich rechtliches zum Thema Urheberrecht, etc. Dann geht es um die Ausrüstung wie Kamera, Objektive, Licht und ein paar fotografische Grundlagen. Im Kapitel zum Thema Licht, Lichtführung und Beleuchtungsstile geht es dann u.a. um die Unterschiede zwischen hartem und weichem Licht, Lichtformer, Blitzlicht und Available Light. Im Abschnitt zur Bildgestaltung werden Themen wie Bildgliederung, Farbkonzepte, Dynamik sowie Tiefenschärfe im Bild bearbeitet. Danach geht es noch um das Posing und Styling, verschiedene Arten von Porträts sowie zum Schluss um die Bildbearbeitung.
Mir hat hierbei sehr gut gefallen, dass das Buch sehr allgemein gehalten ist und alle Arten der Porträtfotografie im und außerhalb des Studios besprochen werden. Auch sind die Vermittlung vieler Grundlagen und auch Tipps in Exkursen wie man z.B. sein eigenes kleines Homestudio schnell zusammenstellt oder man mit Accessoires umgeht sehr erfrischend. Für mich ein rundum gelungenes Buch, mit vielen inspirierenden Fotos und guten Erklärungen.

Rezension Adobe Indesign Das umfassende Handbuch

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Ich kenne Indesign von der Arbeit, wenn man Prospekte oder Plakate erstellt. Ich wollte hier ein Standardwerk haben um mich richtig in das Programm einarbeiten zu können und das Buch „Adobe Indesign Das umfassende Handbuch“ des Autors Hans Peter Schneeberger aus dem Rheinwerk Verlag versprach auf rund 1200 Seiten wirklich nur das Beste.Angefangen von der Einrichtung des Programms, das Anlegen des ersten Layouts, dem Inhalt für das Layout samt Bilder und andere Objekte, über das Einfügen von Texten, bis hin zur Printproduktion mitsamt Preflight und PDF, multimedialem Layout und Automatisierung von Indesign mit Skripten ist wirklich alles drin. Besonders gut hat mir hierbei gefallen, dass viele Zusatzinfos in Merkkästchen dabei sind und alle Funktionen an relevanten Stellen mit kleinen Beispielen gezeigt werden. Somit macht das Durcharbeiten der über 1000 Seiten Spaß. Ebenso sind alle Beispieldateien auch als Download zum direkten Ausprobieren vorhanden.
Für mich eines DER Standardwerke in dem Bereich, was in keinem Designer Bücherschrank fehlen sollte.