Review Bildgestaltung die große Fotoschule

Es gibt viele sogenannte Dir große Fotoschule Bücher auf dem Markt. Die meisten beschäftigen sich mit einem groben Überblick über die technische Fotografie. Das Buch mit dem Titel „Bildgestaltung Die große Fotoschule“ möchte hier wohl anknüpfen und den eher kreativen und Bildgestalterischen Ansatz verfolgen. Die beiden Autoren André Giogoli und Katharina Hausel unterrichten Fotografie und Bildgestaltung an der Berufsfachschule für Design am Lette-Verein in Berlin. Aufgeteilt ist das Buch in Kapiteln zu den Themen Bildgestaltung, Ausrüstung und Technik, Motive sehen, Punkte, Linien und Flächen, Farbe und Licht, Schwarzweiss, Digitales Labor, den fotografischen Blick trainieren, Regeln brechen und Werke zeigen. Vieles davon kommt einem sicherlich bekannt vor auch wenn man diese gestalterischen Methoden nicht immer bewusst eingesetzt hat. Im Buch finden sich viele Bilder, die den lehrreichen Ansatz sehr gut unterstreichen in einem Reportageartigen Stil wieder. Auch deckt das Buch viele fotografischen Bereiche sei es Streetfotografie, Personen, Landschaft, etc. ab. 
 
 
 
Als persönliches Fazit kann ich nur sagen, das dieses spannende und eher anspruchsvolle Thema was von vielen Fotografen gerne vernachlässigt wird gut umgesetzt und vermittelt wird. Gerade bei Themen wie Motive richtig sehen und aktiv zu gestalten. Man bekommt eine bessere Einstellung zum eigenen Blick und Sichtweisen und wie man eben Dinge, die vor dem Auge erscheinen besser als Bild festhalten kann. Wer die ersten Schritte in der Fotografie bereits hinter sich hat und sich weiterentwickeln und verbessern will für den ist dieses Buch sicherlich sehr empfehlenswert.

Die Frage Farbe oder schwarzweiss und die Antwort darauf

Jeder Fotograf oder Künstler kennt das. Man hat ein super Foto und schaut es sich lange an. Dann überlegt man ob man das Ganze nicht auch mal in schwarzweiß (sw) probieren soll und wie das dann so aussieht. Gesagt getan. Nun hat man vermeintlich zwei gute Fotos vor sich und fragt sich „welches ist besser?“und Manchmal heißt die Frage auch „was gefällt DIR besser?“ aber die Grundintention und die nun folgende Antwort ist dieselbe…

 

An dieser Stelle geht dann meist das Dilemma los. Man grübelt und überlegt und ist sich nicht sicher. Eigentlich sehen Beide ja super aus. Aber irgendeines MUSS doch besser sein. Ich will aber nur das beste Bild her zeigen. Also was tun?!

Dann sieht man oft Postings in den diversen Socialmedia Kanälen wie Flickr, 500px, Instagram, Facebook, google-plus, Pinterest, etc. mit der Überschrift „Farbe oder Schwarzweiß“ oder ähnliches. Das wirkt dann meist schon so wie eine Bauernfängerei, Klickbait oder ähnlich zeitraubendes.

Weil im Grunde genommen ist es egal was andere denken. Es ist doch egal ob man jetzt gefühlt 213423 Stimmen für Schwarzweiß und 214532 Stimmen für Farbe oder umgekehrt bekommt. Das Bild bzw. Foto wurde gemacht als man in einer gewissen Stimmung ist. Welche Tageszeit, Lichtverhältnisse, Windrichtung, Hintergrundmusik, die eine Person im Bild gerade berührt oder eine Sirene im Hintergrund einer Straßenszene, die Nachbearbeitung mit mehr Schärfe im Bild, Vignette, Farbsättigung, Schatten, etc. bis eben hin zur Frage Farbe oder Schwarzweiß. Das ist dann vergleichbar mit der Frage ob der Koch Abends im Restaurant eine Prise mehr Jodsalz oder Meersalz verwendet. Es wird sich die Stimmung zwar markant ändern aber letztendlich macht es dann das Gericht erst zu einer persönlichen Kreation des Kochs. Ebenso ist es wenn man zu einem Bild auf dem z.B. eine Holzhütte an einem weiten Strand bei Sonnenuntergang steht zum einen Landschaftsfotografen und auch Architekturfotografen befragt. Die Antwort wird über alle befragten immer bei einer entsprechend großen Menge an Befragten 50:50 ausfallen.

So ähnlich ist es auch mit dem Foto. Jeder Fotograf steht zu seinem Werk. Welches er zum Schluss auswählt um es der Allgemeinheit bzw. in den Socialmedia Kanälen zu verbreiten ist dann die persönliche Entscheidung. Es sagt eben etwas über die persönliche Einstellung zum Bild und dem Stil des Künstlers aus. Der eine mag am Ende vielleicht eh mehr Schwarzweiss Fotos und ohne es zu merken hat man eh mehr Schwarzweiss statt Farbfotos im Portfolio. Man braucht dazu meiner Meinung nach auch kein Bauchgepinsel, denn meistens sind die so im Vergleich gezeigten Fotos technisch eh auf einem hohen Niveau und man hat dann eher das Gefühl „Jaja, der will nur Likes haben“ aber im Grunde hat es das Bild gar nicht nötig nach Aufmerksamkeit zu gieren, denn es ist gut so wie es eben ist.

Somit ist und sollte es die persönliche Entscheidung des Fotografen sein aus zu suchen welches Bild man letztendlich als DAS Werk präsentiert und nicht vorher jeden Follower im Internet zu Entscheidern bzw. Experten in Sachen Fotografie zu erheben um so zu einem Sklaven des Mainstream zu werden. Wer letztendlich nicht selbst entscheiden welches sein eigenes bestes Werk ist. Jeder Erwachsene sollte in der Lage sein für sich selbst zu entscheiden ob das Bild welches man zeigt und anderen präsentiert eben SEIN Bild ist. Das ist genauso wie als Kind in der Schule wenn man die Aufgabe bekommt „mal mir mal eine Blumenwiese“ Welches Bild man da der Lehrerin oder Kindergärtnerin gezeigt hat hat man selbst ganz allein ausgewählt.

 

Im Grunde ist ein im Kreise herum fragen beim Nachbarn oder im Bekanntenkreis „was gefällt Dir besser?“ nicht sonderlich Zielführend, weil oft von der Tageszeit, der Stimmung und sonstigen Einflüssen abhängt zu welchem der zweit ansonsten gleichen Bilder man tendiert. Die Ergebnisse sind also völlig zufällig und nie repräsentativ. Wenn man nur eines der Bilder jeweils vorgesetzt bekommen würde würde man trotzdem „sieht super schön aus“ sagen. Auch oder gerade weil man eben nicht das Andere kennt. Oder es gefällt Einem eh nicht dann ist es auch egal ob das in Farbe oder Schwarzweiß ist.

Wenn es allerdings darum gehen soll hintenherum zu fragen was man technisch an dem bearbeiteten Bild hätte verbessern können wäre diese Fragestellung der falsche Ansatz. Mehr dazu hier.

Schlussendlich sollte der Fotograf aussuchen welchen Look und welche Intension man mit dem Bild ausdrücken will und dann genau das passende Bild dazu auswählen. Wenn man sich nicht sicher ist einfach noch mal eine Nacht drüber schlafen und dann nochmal schauen. Die Entscheidung fällt sicherlich auf das Beste Bild. Enjoy.

Achja: Das gilt natürlich genauso für Models oder andere Leute, die Ihre Fotos zeigen wollen.

Rezension OneNote für Journalisten

Das Taschenbuch „OneNote für Journalisten“ von Stefan Malter welches über amazon erhällich ist führt auf über 220 Seiten in das Thema dieses digitalen Notitzblockes ein.
Angefangen vom Aufbau und ersten Schritten in OneNote, organisieren von einzelnen Notizbüchern und Unterabchnitte in OneNote samt Synchonisationsoptionen, Texte und Bilder einfügen und formatieren, bis hin zu Zusatztools wie den Webclipper oder Scan Apps. Der Focus der rund 7 Kapitel liegt dabei im allgemeinen Umgang mit den Programm. Obwohl viele der gezeigten Beispiele eben für Journalisten und Redakteure ist kann man das natürlich auch beliebig auf seine eigene Arbeit anwenden. Angefangen vom einfachen anlegen von Notitzbüchern, dem formatieren der Texte, einbinden von Bildern, Videos und Tondateien, Tabellen, Arbeiten mit Kategorien, etc. ist alles dabei was man auch vom Umgang mit anderen Office Produkten so kennt.
Sehr gut hat mir der allgemeine Aufbau gefallen. Egal ob man nun eher im Radio, TV, Print oder Online unterwegs ist man wird in jedem Bereich fündig. Als kleiner Vierbesserungswunsch würde ich mir die Shortcuts als EINE Extraseite zum ausdrucken wünschen. Das Buch ist gut und flüssig zu lesen, wirkt nicht zu schwer geht aber genug in die Tiefe das es nicht nur Anfänger sondern auch erfahrenere Computerfreaks anspricht.
Sehr gut finde ich, das auch das Zusatzmaterial und den Zusatztools mit denen man eben ganze Webseiten sichern kann oder per Smartphone Kamera eine abfotografierte Seite „einscannen“ kann oder der Webclipper mit dem man ganze Seiten aus dem Web als Quelle speichern kann angesprochen werden. Gerade diese Zusatzoptionen machen OneNote eigentlich erst wertvoll. Allerdings muß ich auch sagen, das mir Ende hin beim Bonusmaterial so ein paar Tipps und Kniffe die WIRKLICH aus der Redaktionspraxis kommen und einen Workflow zeigen gewünscht hätte. Also wie dann z.B. ein ganzes Notitzbuch von z.B. einem Zeitungsjournalisten aussieht, welche Unterabschnitte wann wie befüllt werden und welche Vorlagen und AddIns am Ende wie verwendet wurden.
Nichts desto Trotz bietet OneNote gerade den Journalisten und Pressekollgen aller Ressourcen ziemlich viel gerade im Umgang in größeren Redaktionen mit Funktionen wie das teilen von ganzen Notitzbüchern, etc.
Somit liefert das Buch von Stefan Malter eine solide und gut geschriebene Grundlage.