Kaffee

Kaffeebecher aus Kaffeesatz – der Weducer Coffee-t-go Cup

P Ein Kaffeebecher aus recyceltem Kaffeesatz. Für mich als alten Kaffeejunkie, der auch unterwegs gerne mal einen Kaffee im Auto dabei hat, der dann im Büro oder zu Hause leer getrunken wird, ein MUST-HAVE. Aber wer mich kennt weiß, das ich in Zeiten von Fake-News, Influencer-Perlen, etc. ein eher skeptischer Mensch bin und nicht gleich jedem „Ich versprech Dir die Eierlegende Wollmilchsau“ Geld in den Rachen werfe. Nachdem ich dann aber auf der Webseite von Kaffeeform die Produkte mal näher angeschaut habe, die FAQ dazu gelesen habe und natürlich auch diverse Berichte im Netz dazu gefunden habe wollte ich die Dinger WIRKLICH haben und hab mir den Weducer bestellt!

Nun hab ich die schon ein paar Tage im Einsatz und kann nur sagen WOW!

Hier mal die Details, die mir persönlich besonders aufgefallen sind. Es fing schon damit an als das Paket ansich kam. Da ist man ja im Zeitalter von Fridys-for-Future schnell dabei mit dem Finger auf was zu zeigen. Hier war aber bereits die Verpackung aus nicht behandeltem Karton, das Füllmaterial aus dünnem zerkrumpeltem Papier und die dazugelegten Infoblättchen und der Lieferschein Vorbildlich verpackt. Nix lackiert, lediglich glattgestrichenes Papier soweit ich das erkennen kann.

Das fängt also schonmal gut an. Wie auf dem Bild zu sehen hab ich mir den Doppelpack geholt (man weiss ja nie 😉 ). Nach dem auspacken hält man dann Kaffesatz förmlich in den Händen und der Becher ist wirklich sehr wertig, fast schon massiv, verarbeitet. Es fühlt sich von der Oberfläche weder warm noch kalt an, eine fast seidige Oberfläche und einen guten Gripp. Ich hab den Becher erst mehrmals richtig fest auf den Tisch drauf gehauen, weil ich irgendwie nicht glauben konnte das das Ding so leicht ist aber so massiv. Den Becher kann man auch im Gegensatz zu Pappbechern logischerweise nicht zusammendrücken und wenn der eben mal runter fallen sollte wird der auch so schnell nicht brechen. Gefertigt ist das Ganze aus einer Mischung aus Kaffeesatz, Buchenholzfasern, Stärke, Cellulose und Biopolymeren. Die Becher haben ein ganz leicht duftendes Kaffearoma was mir persönlich sehr gefallen hat. Das gibt dem Ganzen noch einen spezielleren Touch. Ich hab auch gleich mal drauf rumgekaut, weil ich wissen wollte ob man da wie bei normalem Plastik irgendwas eindrücken, abkauen oder so kann, aber da passiert garnix. Es schmeckt auch nix nach Kaffee, es duftet eben nur danach. Ich hab aber auch schon Tee (Earl Grey, Darjeeling) daraus probiert, da schmeckt nix weiter raus, es duftet wie gesagt dann nur eben etwas nach Kaffee was auch hier nicht weiter stört.

Was mir sofort superpositiv aufgefallen ist war der Deckel. Da ist ein Gummiring drin, das wird dann aufgeschraubt mit einer Vierteldrehung (also auch Morgens nicht zigmal einen Schraubverschluß drehen) also äusserst Nervenschonend. Dann ist der Deckel echt dicht. Für mich, der dann noch zig Sachen in der Hand rumträgt, Türen aufschliessen muß, den Rucksack über die Schulter streifen muß, etc. eine echte Morgenerleichterung wenn man weiß, das der Becher einfach nicht so schnell auslaufen kann. Einzig das kleine Trinkloch oben ist auf, aber das stört beim Transport nicht weiter. Da der Deckel aufgeschraubt und nich nur aufgesteckt wird kann man den Becher auch von oben am Deckel rumtragen ohne Angst haben zu müssen, das das abfällt. Der Becher wird wenn Kaffee drin ist auch recht warm, aber nicht heiß.

Von der Isolation her hält sich der Kaffee genauso lange warm wie etwa in einer Keramiktasse, also schon um einiges länger wie im Pappbecher, aber nicht so lange wie in einem Thermobecher oder so. Es sind auch keine scharfen Kanten am Becher, man kann sich nicht schneiden oder so.

Mir sind natürlich auch einige negative Sachen aufgefallen, die nicht ungesagt bleiben sollen. Das größte Problem ist, das der Becher zu klein ist. Ok, das ist eher mit einem schmunzelnden Auge gemeint, aber ich würde mir ehrlich von Herzen wünschen, das es große Becher mit wesentlich mehr als die 300ml Inhalt geben wird. Da passt genau eine Kaffeefüllung irgendeines Schnellrestaurants mit den goldenen Bögen oder der Dame in grün rein, das reicht einem durchschnittlichen Systemadministrator nicht ganz zum aufwachen. So eine typische „Thermobecher“ Form mit ca. 500-700ml wäre perfekt. Ebenso vermisse ich z.B. Kaffeelöffel aus Kaffeesatz mit langem Stil. Wie oft hat man gerade in den hohen Kaffeebechern versucht den Zucker umzurühren und die Standardkaffeelöffel gehen regelrecht unter oder man muß das mit gerade mal zwei Fingern versuchen umzurühren wie auf rohen Eiern tanzend?!
Im Moment behelfe ich mich dank des neuen Weducers damit alles in den Becher zu füllen (ich bin ein mit Milch und viel Zucker Trinker), Deckel drauf, Finger aufs Loch und einmal Cocktailsakermässig rumschütteln, Fertig.
Richtig geil wäre wenn man sich die Tassen und Becher ggf. noch personalisieren könnte, das es die bald in anderen Farben geben wird und ich hoffe, das viele Firmen und Cafes sich die Produkte liefern lassen. Ein Super Konzept.

Dann hab ich das Problem, das mich Kollegen jetzt öfter ansprechen und mich fragen ob mit mir was ist. Ich sitz nämlich da und schnuppere verträumt am Becher, weil der eben nach Kaffee duftet. Ist wie Aromatherapie und ein kleiner Urlaub vom Alltag! Sehr gefährlich wenn der Chef vorbeikommt und man nicht arbeitet … 😉

Aber mal Spaß beiseite … Dieser Kaffeebecher ist in Zeiten des zunehmenden Umweltbewusstseins und der immer selten werdenden wirklichen Innovationen ein echter Zugewinn. Es ist natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es setzt ein Zeichen den selbst erzeugten Müll zumindest teilweise wieder für was sinnvolles wieder zu verwerten.

Ich hoffe in Zukunft mehr von der Firma zu sehen und Danke für dieses Produkt. Liebes Kaffeeform Team, BITTE macht noch viele schicke Produkte aus Kaffeesatz! BITTE!

P.S.: Ich hab mir die Becher ganz normal gekauft und die Firma Kaffeeform hat mich weder dafür bezahlt noch dazu aufgefordert was dazu zu schreiben. Dennoch werde ich den Beitrag hierzu wohl als „Werbung“ deklarieren, da ich ja auf ein kommerzielles Produkt verweise.