Wer sich mit dem Thema Videograpie beschäftigt wird oft auf Themen wie Videoaufnahmen mit der DSLR, Rode Mikrofone, etc. stoßen. Das war bisher so der Standard wenn man gute Aufnahmen bis hin zu 4K gedacht hat. Ich wollte allerdings etwas flexibleres haben. Es sollte Mobil sein, mit möglichst vielen meiner Geräte wie DSLR aber auch Smartphones zusammen funktionieren und möglichst nicht nur EINE Funktion haben. Da ich seit den frühen Lokalzeitungsarbeiten die Zoom Geräte kennen und lieben gelernt habe lag es nahe sich doch einmal die aktuellen Modelle und insbesondere das gerade erschienene Zoom H1N anzuschauen. Naja, anschauen ist vielleicht untertrieben ich habs hier bereits im Einsatz und bin begeistert. Das Zoom H1N ist der Nachvolger des bekannten Zoom H1 mobilen Fieldrecorders der schon seit Jahren für um die 100,- zu bekommen ist. Die Aufnahmequalität ist durch die Kreuzförmige Anordnung der Mikrofonkapseln und die gute Abstimmung fast schon legendär. Beim Update haben die Entwickler einige Kleinigkeiten gerade Softwareseitig hinzugefügt, die dem DSLR Videofilmer, dem Reporter, dem Musiker und vielen Anderen gefallen werden. Zum „alten“ Zoom H1 hat sich vom Aufbau her nicht viel geändert. Man findet bei youtube und amazon hierzu mehr als genug Videos, die den H1 im Detail beschreiben und auch diverse Modifikationen wurden hier durchgeführt.
Hinzugekommen gerade für Videofilmer sind Funktionen wie Limiter und LowCut Filter, das in meinen Augen bessere Display, das Aufnahmepegel Rädchen unterhalb der Mikrofone, diverse Softwarefunktionen wie die Automatische Aufnahmefunktion ab einem bestimmten Level, setzen von Markern (schön in der Nachbearbeitung), verlangsamtes abspielen was bei Transkriptionen von Interviews, etc. SEHR hilfreich sein kann und die Funktion Sound Mark mit der man über die LineOut Buchse einen Ton bei Aufnahmestart sowie bei Aufnahmeende in die angeschlossene Kamera ausgeben kann und somit „die Videoklappe“ die einige vieleicht aus Filmaufnahmen simuliert hat und hier auch die Nachbearbeitung um einiges einfacher wird.
Ich habe zu meinem Setup gleich einen kleinen Adapter für das Smartphone (in dem Fall das iPhone X) hinzugefügt. Hier wird der Zoom H1N dann als USB Audiointerface erkannt und man kann dann hierüber anstatt dem internen Mikrofon aufnehmen.
Hier ein kurzer Vergleich auf die Schnelle einmal NUR mit dem im iPhone eingebauten Mkrofon (man beachte den Raumhall) und einmal mit dem angeschlossenen Zoom H1n mit eingeschaltetem Limiter (was man beim klopfen auf die Mikrofone merkt).
Im Gegensatz zu den auf youtube zu findenden Videos mit dem älteren Zoom h1 und auch den älteren iPhones benötigt man hier keine zusätzliche Stromversorgung mehr. Ebenso kann man so natürlich in Stereo bzw. mit 2 Kanälen gleichzeitig aufnehmen und hat so einen 2-Spur Recorder.
Man kann den Zoom H1N natürlich auch wie gehabt als „normales“ USB Audiointerface nutzen, am Rechner anschliessen und dann hier z.B. günstige Mischpulte oder sonstige Audioquellen anschliessen. Da der zusätzliche Mikrofoneingang am Zoom H1N einen Stereo bzw. 2-Kanal Eingang besitzt kann man diesen natürlich mit einem entsprechenden Splitter auch mit zwei externen Mikrofonen nutzen (siehe z.B. dieses Video in dem der „alte“ Zoom H1 mit zwei Mikrofoneingängen mit XLR-Anschluß sowie einem Splitter am Ausgang für Kopfhörer und gleichzeitigem einspeisen in die Videokamera gezeigt wird).
Man kann sich jetzt natürlich auch einen entsprechenden Adapter für den Anschluß an andere Smartphones (Micro USB) holen.
Wer jetzt den Splitter für Kopfhörer (Stereo Splitter; Kostenpunkt ca. 2,-) und Einspeisung in die Videokamera/DSLR UND den Splitter für zwei zusätzliche externe Mikrofone mit XLR Anschluß UND Adapter zum Anschluß des iPhones verwenden möchte dem kann ich allein schon aus Gewichtsgründen die Verwendung eines Extra Gehäuses empfehlen. Man kann den Zoom H1N mit der 1/4″ Schraube auf der Gehäuserückseite mit einem entsprechenden Adapter auf dem Blitzschuh der DSLR, einem Kamera Rig bzw. Cage oder Kamerastativ befestigen.
Das Schöne an dieser Lösung finde ich ist der günstige Gesamtanschaffungspreis und die flexible mobile Gesamtlösung. Der Zoom H1N ist im Moment um die 120,- zu bekommen (der ältere Zoom H1 als Auslaufmodell teilwese schon unter 80,-) und der Adapter zum Smartphone (falls notwendig) nochmal 8-10,-
Somit hat man mehrere Geräte und ist sehr flexibel:
- Mikrofon mit analogen (3,5mm Klinke) und digitalem (USB) Ausgang
- USB Audio Interface mit Anschluß externer analoger Audiogeräte an den Computer
- Fieldrecorder
- Video Mikrofon Ersatz (z.B. des Rode Video Mic enfällt)
- Smartphone AudioInterface / Mikrofon
- 2-Spur Mischpult
Mein persönliches Fazit: Ideal für Musiker, Reporter / Sprecher, Videographen / Video Filmer, youtuber, etc.