Online Fotostammtisch Jahresrückblick und Ausblick

Hier der obligatorische Jahresrückblick unseres Online-Fotostammtischs. Zum einen kann man sich da nochmal anschauen welche Stammtische und welche Vorträge und Workshops man ggf. verpasst hat und sich diese nochmal anschauen und zum anderen kann man sich dann auch anschauen wie sich die ein oder andere Sache oder Methode vielleicht sogar geändert hat, welches feature hier und da dazugekommen ist, etc.

Wenn also jemand noch ein Wunschthema hat oder nochmal zu einem Thema noch ausführlicher was wissen möchte einfach melden.

P.S.: Der nächste Fotostammtisch wird dann voraussichtlich am 18.01.25 stattfinden.

Wireless Lavalier Mikrofon Sprachtest

Wie ja der ein oder andere weiß bin ich sehr Audio begeistert, was man an meiner Freude zur Musik, aber auch in meiner Vergangenheit als Radiomoderator merkt. Auch bei Videos ist die Sprache immer wichtiger als das eigentliche Bild. Deshalb hab ich mir mal ein wireless Lavalier Mikrofon unter dem Gesichtspunkt der Sprachqualität und Flexibilität angeschaut. In meinem Fall ist es das Ulanzi TinyMic A30, aber es kann sicher auch jedes andere Funk Ansteckmikrofon in der Preisklasse knapp unter 100,- sein.

Gerade wenn man mit dem Smartphone selbst seine Videos aufnimmt, kann ein extra Funkmikrofon mit guter Klangqualität natürlich von Nutzen sein.

Ich möchte nicht zu arg auf die Einzelheiten eingehen, da sich diese Art der Mikrofone arg ähneln. In der Ladebox sind zwei Mikrofone und ein Empfänger. An den Mikrofonen ist außer einer Festhalteklammer auf der Rückseite und einer dezenten LED auf der Oberseite neben dem eigentlichen Mikrofon nichts Störendes wie Schalter oder Taster, was gerade wenn so ein Mikrofon nicht in der Videoaufnahme auffallen soll, praktisch ist. Geladen werden die Mikrofone über die Ladebox, in meinem Fall ist kein extra Anschluss (auch nicht für ein extra Mikrofon zum Anstöpseln) vorhanden. Die Modelle sind dann preislich oft weit über der 100,- Marke anzusiedeln. Auch sollte man mit den Festhalteclips auf der Rückseite von Mikrofon und Empfänger sorgsam umgehen, da diese wie hier oft nur an kleinen Befestigungen festgemacht sind und gerade über die Zeit, wenn das Plastik brüchig werden kann, dann gerne mal ausbrechen und danach dann nicht so gut reparierbar sind. Hier kann man sich allerdings u.U. mit den ebenso in diesem Fall mitgelieferten Magneten, die man dann anbringen kann, behelfen.

Der Empfänger bzw. Receiver kann per USB-C an z.B. an die Kamera, an einen PC oder USB-C auf 3,5mm Klinkenadapter an andere Kameras angeschlossen werden. Man kann dann per Tastendruck die Mikrofone stummschalten oder eben koppeln.

Bei dem Ulanzi Set sind noch je zwei weiße und zwei schwarze extra Oberschalen für die Wireless Mikrofone dabei, um diese entweder besser an die Kleidung anpassen zu können bzw. die Mikrofone unterscheiden zu können.

Was bei vielen oder fast allen dieser Wireless Sets der Fall ist, ist das das Zubehör maximal noch in einer separaten Tasche mitgenommen werden kann und je nach Umfang das Ganze dann doch auch dazu führen kann, dass man das ein oder andere Kleinteil verliert.

Hier habe ich mir einen Trick17 aka Lifehack angeeignet, nämlich die Plastikeier, wie man sie in einigen Überraschungseiern noch findet. Da haben dann in meinem Fall alle extra Abdeckungen, der USB-C zu iPhone Adapter und die beiden Windscreens (Fellüberzieher für die Mikrofone) Platz und es kann nichts verloren gehen.

Und damit man nun noch einen Eindruck der Klangqualität erhält, hier ein paar Testaufnahmen. Zuerst sozusagen als Grundaufnahme das Ganze mit einem iPhone 13 Pro mit dem Standard Sprachrecorder aufgenommen.

Als Hinweis sei noch gesagt, dass im Hintergrund noch der Lüfter meines Lenovo Notebooks läuft und die Mikrofone keinerlei Noise Cancelling anhaben.

Bei der nächsten Aufnahme merkt man dann schon den Unterschied wenn man das Mikrofon am Körper trägt oder vor sich hält.

Es gibt wie bei fast allen Mikrofonen natürlich auch kleine Unterschiede, wie man das Mikrofon hält und wie dann Umgebungsgeräusche wahrgenommen werden. Hier nochmals ein Beispiel, wenn etwas mehr Umgebungsgeräusche mitspielen.

Und in Interviewsituationen und draußen im Freien machen sich dann diese Puschel, die man über die Mikrofone stülpen kann, nochmal positiv bemerkbar.

Auch wenn es keinen Unterschied macht, habe ich den Empfänger nochmal vom iPhone an den Notebook gesteckt und auch nochmal eine Aufnahme gestartet nur zur Sicherheit.

Dies ist natürlich kein repräsentativer Test und bei anderen Herstellern ist das Klangbild sicherlich leicht unterschiedlich, aber man merkt doch anhand dieser Klangbeispiele, wie arg man den Sound doch verbessern und beeinflussen kann. Auch bei Online Meetings, Webinaren oder Reels macht sich solch eine Soundverbesserung sicher beim Zuschauer angenehm bemerkbar.

Abschließender Tipp: hört euch die Testaufnahmen (auch die eigenen) immer auf mehreren unterschiedlichen Ausgabegeräten (Lautsprecher des Smartphones, Bluetooth Lautsprecher, HiFi Anlage, Headset, Notebook Lautsprecher, Studio Kopfhörer, etc.) an um besser beurteilen zu können für welche Hörergruppe eure Aufnahmen geeignet sind und sich gut anhören.

The Firefly 4 Extravaganza

Die Firefly 4 hatten wieder einen lustigen und interessanten Livestream.

Unter anderen möchte ich als Neuerungen seit dem letzten Livestream nochmals hervorheben, das es nun eine Timeline (unten rechts) gibt und das man beim erstellen den sog. Fastmode einschalten kann (oben links) damit es beim erstellen etwas zügiger geht.

Diese Neuerungen zusammen mit z.B. der übergabe der erstellten Bilder zu Adobe Express macht das Ganze recht flott beim erstellen von z.B. Einladungskarten oder Plakaten. Viel Spaß.

Enhance Speech v2 ist da

Wahrscheinlich eher unbemerkt hat Adobe im Hintergrund viel an der Verbesserung Ihrer KI basierten Sprachverbesserungssoftware gearbeitet und nun die Version 2 herausgebracht.

Hier sind die Highlights von v2:

Natürliche Klarheit: Klare, natürliche Dialoge ohne Robotertöne – unabhängig von Sprache oder Aufnahmebedingungen. Es kommt mit allem zurecht, von lauten Menschenmengen bis hin zu schlechter Akustik, und liefert Audio in Studioqualität.

Stärkeregler: Angetrieben von unserem Sound Lift AI-Modell können Sie mit dem aktualisierten Regler die Sprachverständlichkeit mit Umgebungsgeräuschen in Einklang bringen. Sie möchten ein bisschen Café-Atmosphäre in Ihrem Podcast? Passen Sie den Regler an, um die perfekte Mischung zu finden.

Rauschunterdrückung: Hintergrundgeräusche, Nachhall und Musik – v2 entfernt alles und hält Ihre Botschaft klar und deutlich.

Enhance Speech v2 kann man hier ausprobieren:

https://podcast.adobe.com/enhance

Mein Test und Fazit

Ich habe es mit folgendem Testszenario getestet: Ich gehe davon aus, dass ich als sagen wir mal junger Journalist auf einem Konzert bin und jemanden interviewen möchte. Im Hintergrund spielt die Band auf der Bühne und es ist laut, viel Lärm von der Menge, andere Stimmen im Hintergrund usw. Ich verwende ein Smartphone als Aufnahmegerät (in meinem Fall ein iPhone). Um dieses Szenario zu simulieren, habe ich auf YouTube ein Live-Konzert gesucht, es über einen Bluetooth-Lautsprecher oder etwas Ähnliches abgespielt und das Smartphone als Mikrofon verwendet, um dieses inszenierte/fiktive Interview mit mir selbst aufzunehmen.

Nach dieser Aufnahme lade ich diese Datei einfach in die verbesserte Sprache hoch.

meine Ergebnisse:

Die Tools machen einen ziemlich guten Job! V2 ist definitiv viel besser, keine „Roboterstimme“ mehr usw., wenn es darum geht, die Stimme zu verbessern, aber so ganz fertig ist das Ganze noch nicht. Ich denke wenn da jetzt noch einige Toolverbesserungen gemacht werden dann passt das. Insbesondere wenn sich das Hintergrundgeräusch während der Aufnahme ändert, ändert sich auch die Stimmfarbe und das ist ein bisschen seltsam. Wenn der Hintergrund viel lauter ist als die eigene Stimme oder wenn eine erkennbare zweite Stimme im Hintergrund spricht und Sie eine Pause machen, wird auch die Hintergrundstimme als die eigene Stimme erkannt.

Für den Test wurde als Konzerthintergrundgeräusch „Jennifer Lopez Performs „Dinero“, „I’m Real“ And More | MTV VMAs | Live Performance“ (von MTV UK unter Creative-Commons Lizenz) verwendet wenn es jemand nachmachen möchte.

Hier mal meine Testaufnahme ohne Enhance Speech:

Das Smartphone ist hierbei ca. 10cm vom Mund entfernt und der Bluetooth Lautsprecher am Anfang 30cm, zwischendrin ca. 60cm und zum Schluß 5cm vom Mikrofon des Smartphones entfernt.

Hier zum Vergleich das Ganze mit 90% Enhance Speech in der V1 Version:

Hier merkt man noch deutlich die Roboterartige Stimme, abgehakte Sprachfetzen (mal genauer zwischen 0:04 und 0:07 hinhören) bis hin zu totalen Verzerrungen (mal genauer bei 0:57 bis 1:04 hinhören). Man achte auch auf die P-Laute (Plopp Laute) wenn ich Worte mit „P“ am Anfang ausspreche.

Hier zum Vergleich das Ganze mit 90% Enhance Speech in der V2 Version:

Hier sind dann keine Sprachverzerrungen mehr zu merken, keine Sprachfetzen oder Ausfälle. Ebenso wird die Sprache sobald es lauter im Hintergrund wird nicht mehr so arg verändert und klingt wirklich viel natürlicher.

 

Fazit:

Alles in allem eine enorme Verbesserung des Tools und in der jetzigen Form grundsätzlich gut nutzbar.

Ich würde mir aber noch Verbesserungen des Tools um „Enhance Speech“ aussenherum wünschen, ein paar mehr „Bedienknöpfe“ wünschen, z. B. Sprachverbesserung, Intensität der Hintergrundüberlagerung, Stimmfarbe (mehr/weniger Radiostimme), mehr/weniger Komprimierung, mehr/weniger KI-Analyse usw.

Im Moment lässt sich das Ergebnis dann als WAVE File abspeichern (da kommen vielleicht auch mal andere Formate dazu) wobei man schnell zwischen der Stärke (strength) wählen kann und beim „download“ wird dann genau die Stärke verwendet. Man kann also sehr schnell die gleiche Aufnahme z.B. einmal mit etwas mehr Hintergrundmusik und einmal mit weniger Hintergrundmusik abspeichern.

Außerdem eine Trennung der Stimmen als Einzelspuren (Stimme1, Stimme2, Hintergrundmusik usw.), damit diese später im Adobe Podcast Studio oder Adobe Audition separat bearbeitet werden können. Ein Button „Mit Audition bearbeiten“ und „Mit Studio bearbeiten (Beta)“ wird ebenfalls noch benötigt. Ich könnte mir das Ganze wenn es dann mal fertig ist auch gut als VST Plugin für Adobe Audition oder andere DAW’s in der Musikproduktion vorstellen. Vielleicht klappt das ja.