Rezension Künstliche Intelligenz verstehen

In dem über 320 Seiten starken Buch „Künstliche Intelligenz verstehen“ möchten der Autor Pit Noack unterstützt von der Illustratorin auf eher spielerische Weise einschlägige KI-Verfahren erklären. Dazu ist hier keine Installation und das programmieren in dem Online-Editor p5.js.
In den verschiedenen Kapiteln wird jeweils anhand von praktischen Beispielen der Aufbau von Künstlicher Intelligenz versucht anschaulich darzustellen. Am Anfang wird nach dem Markow-Prozess versucht Fantasiewörter zu bilden, danach Schreibfehler automatisch korrigieren, Spiele gewinnen und dann weiter zum sogenannten Q-Learning also dem Lernverfahren, bei dem mittels Q-Tabelle und dem Prinzip Versuch und Irrtum entsprechende Lösungsstrategien gefunden werden können, um dann nach den Themen k-nächste Nachbarn und K-means-Clustering dann zu den neuronalen Netzen zu führen.
Es wird im Buch darauf geachtet eine Balance zwischen dem Programmcode, der kurzen Erklärung des zugrunde liegenden Verfahrens und der erklärenden Illustrationen zu finden.
Um das Gesamtthema KI zu verstehen, ist dieser Ansatz gerade für Nicht-Informatiker ohne mathematischen oder akademischen Hintergrund sehr gut geeignet. Aus diesem Blickwinkel hat mir das Buch sehr gut gefallen und ist leicht verständlich. Man lernt spielerisch, wie eben im Grunde genommen die modernen Text-zu-Bild Generatoren wie Dall-E, Midjourney oder Adobe Firefly im Herzen des Ganzen funktionieren und welche Grundlagen hier zugrunde liegen. Allerdings wird dies jeweils meiner Meinung nach nur recht oberflächlich angerissen. Die Beispiele bleiben von Anfang an recht spielerisch und werden im Laufe des Buches nicht wesentlich komplexer oder aufwendiger.
Leider wird auch als Programmiersprache eher ein Nischenprodukt verwendet, welches zwar sehr gut zur Veranschaulichung eines Programmcodes geeignet ist, was gerade für Schüler gut geeignet sein kann, aber da diese Programmiersprache nirgends in professioneller Umgebung eingesetzt wird wie z.B. im Gegensatz zu Python oder ähnlich komplexen Programmiersprachen kann man das Erlernte eher schwer im Beruf oder anderen Umgebungen einsetzen und das Erlernte weiter ausbauen.
Wer also das Thema künstliche Intelligenz in einer Art Laborumgebung als Hobby für sich lernen möchte, ist hier genau richtig und wird mit dem Buch viel Spaß haben. Es ist kurzweilig und interessant geschrieben und zum mal eben so den Programmcode per copy&paste übertragen ohne zu wissen wie Programmierung funktioniert ist es genau richtig.

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